Normalerweise wird die Mietkaution auf einem Sparkonto fest angelegt. Mieter und Vermieter können sich jedoch alternativ auf eine Bankbürgschaft als Sicherheit für den Mietvertrag einigen. Wir erläutern, wie es funktioniert, und was es kostet.
➥ Das Wichtigste auf einen Blick
- Eine Bankbürgschaft ersetzt die Mietkaution in bar. Das gesparte Geld können Mieter für andere Ausgaben nutzen.
- Für den Service verlangt die Bank eine jährliche Gebühr zwischen 3 und 4 Prozent der Kautionssumme.
- Bei Schäden in der Wohnung oder Rückständen bei der Miete darf der Vermieter die Bürgschaft in Anspruch nehmen.
- Ein Mietaval lässt sich heutzutage bequem über das Internet beantragen, siehe folgende Tabelle.
Kosten für Mietkaution-Bankbürgschaften im Vergleich
Eine „echte“ Bankbürgschaft für die Kaution gibt es heutzutage nur noch bei wenigen Banken, siehe Anbieter und Kosten im Vergleich (Stand Februar 2021). Nur bei der SWK-Bank gibt es sie auch für Neukunden, und lässt sich zudem online beantragen. Bei der DKB muss man bereits 6 Monate ein Girokonto besitzen. Auch die Commerzbank stellt ihr Angebot nur Bestandskunden zur Verfügung. Dasselbe gilt für die Ärzte-und Apothekerbank (Apobank), bei der man zudem in einem Heilberuf arbeiten muss. Bei Volks- und Raiffeisenbanken gibt es die Mietkautionsbürgschaft der R+V-Versicherung. Auch Sparkassen bieten i.d. Regel kein eigenes Produkt mehr an, sondern vermitteln je nach Kooperation Angebote der SWK-Bank, R+V, oder anderer Versicherungen.
DKB-Mietaval
+ einmalig 30 Euro
Commerzbank
Apobank
Volksbanken
Sparkassen
zwischen 4- und 5 %
Was kostet eine Bankbürgschaft für die Mietkaution?
Die Stellung der Bürgschaft an den Vermieter ist eine Dienstleistung der Bank. Hierfür zahlen Sie als Mieter einen jährlichen Beitrag wie bei einer Versicherung. Wie viel eine Bankbürgschaft kostet, richtet sich nach dem Zinssatz des Anbieters sowie der vom Vermieter verlangten Kaution. Zudem ist noch wichtig, wie lange Sie den Vertrag nutzen (Laufzeit). Da die Kosten der Anbieter unterschiedlich hoch sind, lohnt sich in jedem Fall ein Vergleich, siehe Tabelle oben. Die Berechnung soll an folgendem Beispiel dargestellt werden:
Bankbürgschaft statt Kaution: Wie funktioniert das?
Die Bankbürgschaft ist eine Alternative zur herkömmlichen Mietkaution. Sie wird häufig auch als Mietaval oder Mietkautionsbürgschaft bezeichnet. Hierbei sichert eine Bank die Ansprüche des Vermieters aus dem Mietvertrag ab. Bei der Bürgschaft handelt es sich um das „Zahlungsversprechen“ des Bürgen (Bank) für die Verbindlichkeiten des Schuldners (Mieter) einzustehen, falls dieser seinen Verpflichtungen an den Gläubiger (Vermieter) nicht wie vereinbart nachkommt. Oder mit einfachen Worten: Gerät der Mieter mit Miete oder Nebenkosten in Rückstand, oder hinterlässt beim Auszug Schäden in der Wohnung, kann der Hausherr das Bankaval in Anspruch nehmen, um mit seinen Forderungen aus dem Mietvertrag verrechnen. Anstelle der sonst üblichen Barkaution erhält der Vermieter eine Bürgschaftsurkunde. Der Mieter entrichtet im Gegenzug eine jährliche Gebühr an das Geldinstitut.
Mietkaution oder Bankbürgschaft: Was ist besser?
Was von beiden besser ist, lässt sich nicht allgemein beantworten. Zunächst muss man sich klarmachen, welche Vorteile und Nachteile eine Kautionsbürgschaft eigentlich bietet. Für Mieter geht es darum, zusätzliche Liquidität zu schaffen, z.B. wenn das Budget bereits bei den übrigen Umzugskosten verbraucht wurde. Oder man möchte die vorhandenen Mittel für andere Zwecke verwenden, als sie die ganze Zeit auf einem Mietkautionskonto anzulegen. Für Mieter stellt die Bürgschaft also eine günstige Möglichkeit der Finanzierung dar. Es fallen weniger Kosten als beim teuren Dispo oder einem unflexiblen Ratenkredit an, da die finanzierte Summe nicht abgezahlt wird. Es muss lediglich der jährliche Beitrag an die Bank geleistet werden. Eine herkömmliche Mietkaution in bar ist dann besser, wenn Sie als Mieter über genug Ersparnisse verfügen, und die Finanzierung der Umzugskosten kein Problem darstellt. Für Vermieter stellt sich die Frage nach der Bankbürgschaft aus einer anderen Perspektive. Hier entfällt die lästige Anlage und Verwaltung sowie die Abrechnung der Zinsen herkömmlicher Konten. Eine Zusammenfassung der Argumente finden Sie im Kapitel: Vorteile und Nachteile.
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